Im Gegensatz zum Hochwild war es in früheren Zeiten auch nicht adeligen Personen gestattet, dass sogenannte niedere Wild zu bejagen. Dabei handelt es sich neben dem Reh, insbesondere um typische Offenlandarten wie Feldhase, Kaninchen, Jagdfasan und natürlich auch dem Rebhuhn. Insbesondere das Rebhuhn ist heute ein Symbol für den Artenschwund im Offenland.
Der Rückgang der Offenlandarten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Hiervon sind nicht nur die Feldvögel wie Rebhuhn, Grauammer und Feldlerche betroffen, sondern auch andere Charakterarten wie der Feldhamster oder Feldhase haben stark in ihrem Besatz abgenommen.
Das Rebhuhn, früher ein Alltagsvogel der offenen Feldflur, hat einen dramatischen Rückgang in den letzten Jahren erlitten. Das Rebhuhn stellt die Leitart des Offenlands auf dieser Seite dar. Sein Gesamtbestand hat seit 1980 in Europa um 94 % abgenommen. Soviel wie bei keiner anderen Feldvogelart.
Die Informationen auf dieser Seite zum Rebhuhn basieren auf der Masterarbeit „Maßnahmen zur Förderung der Rebhuhnpopulation in den Rheinauen bei Trebur“. Trebur befindet sich im Landkreis Groß-Gerau in Südhessen.
Ziel der Arbeit war es den Brutbestand des Rebhuhns in den Rheinauen im Jahr 2017 zu kartieren und verschiedene Maßnahmen zu dessen Förderung zu entwickeln. Zusätzlich wurden beobachtete Gesperre und Rotfuchsgehecke dokumentiert werden, um die Reproduktion und die Prädationsgefahr abzuschätzen.
Ein Schwerpunkt wurde dabei auf bestehende Artenhilfskonzepte von Offenlandarten im Untersuchungsgebiet, Agrarumweltmaßnahmen und das sogenannte Greening gelegt werden. Die bestehenden Maßnahmenprogramme sollen auf ihre Eignung hin überprüft und bewertet werden. Darüber hinaus soll dargestellt werden, inwieweit die Maßnahmen in Hinblick auf die bestehende landwirtschaftliche Nutzung zu optimieren sind.
Die Maßnahmen wurden speziell für das Untersuchungsgebiet für das Rebhuhn in den Rheinauen und den dort gegebenen Bedingungen untersucht. Viele Maßnahmen lassen sich aber auch in andere Gebiete übertragen. Maßnahmen, welche in einem Naturraum gut funktionieren, sind nicht immer in einem anderen Landschaftsraum umsetzbar.
Wichtig ist es jedoch generell Maßnahmen im Offenland zur Förderung der dort angepassten Arten zu ergreifen, ansonsten ist ein Verlust nicht mehr zu vermeiden und das Rebhuhn und viele anderen Offenlandarten werden uns langfristig den Rücken zukehren.
2018 fanden weitere Erfassungen von Rebhuhnbeständen im HR „Rheinauen“ statt.
2019 gründet sich der Rebhuhnhegering Groß-Gerau mit dem Ziel der Erfassung der Brutpaare auf großer Fläche, die Fortbildung seiner Mitglieder, der Öffentlichkeitsarbeit und der Biotopverbesserung im Offenland.