Der Rebhuhnbestand umfasst 37.000 bis 64.000 Reviere in Deutschland und damit maximal 2 % des europäischen Gesamtbestandes von 1,6-3,1 Mio. Paaren. In den meisten Gebieten hat sich seit den 1980er Jahren der Bestand mindestens halbiert (Gedeon et al. 2015).
In zwei von Berufsjägern betreuten Revieren betrug 1991 bis 1993 auf einer 1.600 ha großen Zählfläche am Niederrhein die Brutpaardichte 4,4 bis 6,4 Brutpaare / 100 ha. Dabei umfassten die Zählflächen die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche einschließlich Weide- und Grünlandflächen. Es wurden damit auch Flächen in die Berechnung einbezogen, welche für das Rebhuhn nicht oder nur suboptimal geeignet waren. Um aussagekräftigere Ergebnisse zu erzielen, wurden Kernflächen zur Zählung herangezogen in denen das Rebhuhn optimalere Bedingungen vorfand. In diesen Schwerpunktbereichen konnten dann 29,1 bis 33,9 Brutpaare / 100 ha erfasst werden (Pethig 1995).
Für Rheinland-Pfalz und das Saarland wurde 1991 eine Rebhuhnpaardichte von 2,2 bzw. 1,7 Brutpaaren pro 100 ha ermittelt (Guthörl 1991).
In einem Untersuchungsgebiet im unteren Nahetal in Rheinland-Pfalz betrug die Brutpaardichte in den Jahren 1979 bis 1984 5,6 bis 9,1 Brutpaare pro 100 ha. Parallel zu der Ermittlung der Rebhuhndichte wurde in der Studie auch die Dichte des Feldhasens als weitere typische Offenlandart in den Jahren 1981 bis 1984 erfasst. Sie wies eine Herbstdichte von 80 bis 190 Hasen pro 100 ha auf und lag mit der Höhe von 190 Hasen pro 100 ha bundesweit im Spitzenbereich (Döring und Helfrich 1986).
Im Vergleich beträgt in dem Revier Trebur II nach eigenen Erfassungen der Feldhasenbesatz 48 Hasen/100 ha im Herbst 2017. In Hegering Rheinauen wurden auf einer taxierten Fläche von 2.841 ha eine durchschnittliche Herbstdichte von 32,3 Hasen pro 100 ha erfasst (schriftliche Mitteilung Hedderich, W. 2017). Dagegen liegt in Hessen eine durchschnittliche Hasendichte von 16,8 Hasen /100 ha vor (Lang und Lierz 2017). Somit ist im Vergleich der Besatz des Feldhasen im Vergleich zum hessischen Mittel noch als gut zu betrachten.
Die Brutpaardichten der Rebhühner betrug in einer Mittelgebirgsregion in der Gemeinde Meißner im Werra-Meißner-Kreis (Hessen) in den Jahren 1999 und 2000 ca. 0,7 und 0,8 Brutpaare pro 100 ha. Die besten Rebhuhnflächen im Landkreis Kassel wiesen im Vergleich eine Dichte von 7 Brutpaaren pro 100ha auf. Auf die gesamte Offenlandfläche betrug die Brutplatzdichte aber lediglich 0,2 Brutpaare pro 100 ha (Wübbenhorst 2002).
Im Messtischblatt 6016, in welchem sich auch das Untersuchungsgebiet bei Trebur befindet, wurde die Population des Rebhuhns 2010 für die jeweiligen Quadranten auf 21 bis 150 Reviere und für ganz Hessen auf 4.000-7.000 Reviere geschätzt (Stübing 2010).
Bei der Darstellung der Rebhuhndichten im Frühjahr ist immer zu beachten in welcher Art und Weise die Dichte berechnet wurde. Durch die Darstellung reiner Zahlen ohne das Wissen wie die Zahlen ermittelt wurden, ist eine Interpretation und ein Vergleich der verschiedenen Werte schwierig. Manche Angaben von Brutdichten wurden auf das vollständige Untersuchungsgebiet, andere wiederrum auf den Lebensraum des Rebhuhns bezogen, wobei nicht geeignete oder suboptimale Habitate nicht in die Berechnung eingingen.
Es zeigt sich jedoch, dass in sehr lokalen Bereichen bei sehr gut geeigneten Habitatstrukturen noch verhältnismäßig hohe Rebhuhndichten vorkommen können.
Weiterhin zeigen die Vergleiche mit den Herbstbesätzen des Feldhasen aber auch, dass bei gleichzeitig hohen Hasendichten nicht zwingend auch hohe Rebhuhndichten vorliegen müssen. Es ist somit naheliegend, dass die Rückgangsursachen des Rebhuhns nicht immer zwingend mit denen des Hasens übereinstimmen müssen bzw. das Rebhuhn deutlich anspruchsvollere Bedingungen an seinem Lebensraum stellt wie der Feldhase.