Rebhuhnhegering Groß-Gerau und IG Offenlandarten

Europa

Der weltweite Rückgang der Rebhuhnpopulation betrug 1984 80 % (Potts 1986). Von 1980 bis 2011 betrug der Rückgang wiederum 82 %. Insgesamt beträgt der Rückgang von 1914 bis 2011 in Europa 96 %, mehr als bei jedem anderen Offenlandvogel (Potts 2012).

Obwohl die Population des Rebhuhns in Europa stark zurückgegangen ist, gab es in Nordfrankreich Anfang der 2000er noch Gebiete mit 50 bis 70 Brutpaaren pro 100 Hektar. Auffällig war dabei, dass die Dichte der Rebhühner von Kommune zu Kommune sehr stark variierte. In anderen Untersuchungsgebieten wurden in der gleichen Zeit nur wenige Brutpaare pro 100 ha kartiert. Die hohen und niedrigen Dichten sind kleinräumlich verteilt, sodass nicht von einem globalen, sondern von lokalen Faktoren auszugehen ist. (Bro et al. 2005).

In Westpolen betrug die Rebhuhndichte 1993 noch 4,6 bis 20 Brutpaare pro 100 ha, sank aber dann im Jahr 2004 auf eine Dichte von 0,4 bis 8,3 Brutpaare pro 100 ha ab. Die durchschnittliche Brutpaardichte lag in dem Zeitraum von 1991 bis 1993 bei 10,8 Paaren und 2001 bis 2004 nur noch bei 3,8 Brutpaaren pro 100 ha (Panek 2005).

Lokal können aber noch relativ hohe Brutpaardichten in Polen dokumentiert werden, so wurden 2001 in einem Untersuchungsgebiet bei Goslice noch eine Brutpaardichte von 24 Brutpaaren pro 100 ha erfasst (Wübbenhorst 2002).

In dem Zeitraum von 1979 bis 2012 wurde der Reproduktionserfolg des Rebhuhns in Nordzentralfrankreich ermittelt. Die Reproduktionsrate des Rebhuhns wies im Jahr 2008 den zweitschlechtesten Wert in diesem Zeitraum auf. Die Brutpaardichte reduzierte sich bis zu 50 % im Folgejahr. Im Jahr 2009 war der Reproduktionserfolg in den Untersuchungsgebieten nur mittelmäßig. In der Untersuchungsreihe war es das erste Mal, dass innerhalb von 4 Jahren, auf ein schlechtes Reproduktionsjahr jeweils ein durchschnittliches Jahr folgte. Gute Reproduktionserfolge blieben in diesem Zeitraum aus. Kalte und nasse Junimonate könnten eine Ursache für den starken Rückgang in diesen Jahren darstellen (Bro und Millot 2013).